Am 14. Januar 2021 fiel der Startschuss für die TAB-Kommunalberatung. Seitdem wurden über 60 kommunale Projekte in den Bereichen Schule, Kitas, Sportstätten, Tourismus, Quartiersentwicklung sowie Energieeffizienz und -versorgung untersucht und auf den Weg gebracht. Möglich gemacht haben das die Europäische Investitionsbank (EIB) und das Thüringer Ministerium für Kommunales und Inneres (TMIK).
Die Leistungen der TAB, wie die Bedarfs- und Machbarkeitsanalysen, die Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen sowie die Koordinierungs- und Moderationsangebote, sind auf die Bedürfnisse der Kommunen abgestimmt. „Die Kommunen erlangen über erfolgreiche Projekte wertvolles Know-how, um später auch selbst und ohne umfassende Beratung das Maximum aus ihren Plänen zu machen. Denn es geht ja jenseits der Theorie immer auch um den Aufbau von Praxiswissen,“ sagt Katharina Schenk, Staatssekretärin im TMIK.
Ein Kindergartenplatz braucht Wirtschaftlichkeit? Ein baufälliges Gemeinschaftshaus ist noch lange nicht saniert? Eine Stadt sucht ihr Leitbild zur Haushaltsoptimierung? Diese und weitaus mehr Aufgaben löst das Team der TAB-Kommunalberatung. Unsere Grafik gibt einen Überblick über Projekte in allen Regionen.
Im Mühlhäuser Stadtrat wurde schon seit längerer Zeit über den Bedarf einer neuen Feuerwache diskutiert, Die Stadt hat eine Berufsfeuerwehr mit 31 Kameradinnen und Kameraden aufgebaut. „In diesem Zusammenhang war es nur logisch, den nächsten Schritt zu gehen und über den Bau einer neuen Feuerwache nachzudenken. Um diese Überlegungen zu festigen, mussten wir prüfen, inwiefern eine Sanierung oder ein Neubau zielführender sind“, sagt Oberbürgermeister Dr. Johannes Bruns im #TABinterview.
Die alte Feuerwache am Mühlhäuser Bastmarkt müsste für den Bedarf der Berufsfeuerwehr erweitert werden. Inwieweit diese Variante die wirtschaftlichste ist, prüfte die Mühlhäuser Stadtverwaltung gemeinsam mit der TAB-Kommunalberatung in einer Machbarkeits- und Bedarfsanalyse.
– Dr. Johannes Bruns, Bürgermeister der Stadt Mühlhausen„Nach knapp einem halben Jahr sind wir zu dem Ergebnis gekommen, die Feuerwache am Bastmarkt aufzugeben. Dieser Standort liegt in der historischen Altstadt und wurde zuletzt in den 1990er Jahren erweitert. Dadurch ist dieser Ort leider limitiert, zumal eben auch Feuerwehrfahrzeuge immer größer werden. Im Rahmen der Bedarfsanalyse wurden hier auch nochmal die Hallen und Stellplätze vermessen. Die dortigen Hallen sind zu klein, auch wenn man den Bedarf mit Blick auf den Katastrophenschutz erweitert."
Nach über 30 Jahren Nutzung ist das Hallenbad in Dingelstädt in die Jahre gekommen, die Technik ist veraltet und täglich verliert das Becken Wasser. Trotzdem kommen die Gäste gern zu den vielzähligen Kursangeboten. „Wir könnten zwei Hallenbäder auslasten. Wir haben mehrere Schulen, darunter eine Förderschule, die das Bad nutzen. Das Schwimmbad wird aber natürlich auch vom Kindergarten und Vereinen genutzt, die hier verschiedene Reha-Kurse anbieten. Diese positive Auslastung haben wir auch im Wirtschaftlichkeitstool der TAB angegeben“, erzählt Bürgermeister Andreas Karl Fernkorn.
Gemeinsam mit der TAB-Kommunalberatung erarbeitete die Dingelstädter Stadtverwaltung eine umfangreiche Bedarfs- und Machbarkeitsanalyse. Zentrale Herausforderung war es, mit dem Einsatz von Fördermitteln die rund 3,5 Mio. Euro Investitionssumme überhaupt erst stemmen zu können.
– Andreas Karl Fernkorn, Bürgermeister von Dingelstädt„Das war im Prinzip die Grundvoraussetzung, um sich mit dem Thema „Hallenbad“ überhaupt zu befassen. Wir haben zusammen mit der Kommunalberatung der Thüringer Aufbaubank die Bedarfs- und Machbarkeitsanalyse erstellt. Auf dieser Grundlage haben wir ermittelt, welche Variante für uns in Frage kommt, nämlich eine Revitalisierung des Bestandsgebäudes mit einem Anbau für das Schwimmbecken.“
Der Baustart ist im Herbst 2023 vorgesehen. Die Inbetriebnahme ist für Mitte des Jahres 2025 geplant. Neben dem Schwimmbad analysieren die Dingelstädter auch weitere Baustellen Ihrer Stadt mit dem Wirtschaftlichkeitsrechner der TAB. „Damit erarbeiten wir uns fundierte Entscheidungsgrundlagen und sind gut beraten“, weiß Andreas Karl Fernkorn. Welche Projekte im Eichsfeld noch auf der To-Do-Liste des Bürgermeisters stehen, erzählt er im #TABinterview.
Seit der Wende hat die Stadt Ruhla den Wandel von der Industrie- zur Tourismusstadt vollzogen. Die Kommune hat viele geförderte Projekte für Freizeit und Touristik realisiert und letztlich die Vermarktung in der Touristinformation gebündelt. Der Freizeitpark „mini-a-thür“ oder die Sommerrodelbahn mit einer Länge von knapp einem Kilometer sind zwei touristische Highlights der Uhrenstadt im Wartburgkreis.
Mit den Einbrüchen durch die Corona-Krise ist Ruhla 2020 allerdings in Haushaltnotlage geraten und musste zügig ein Haushaltssicherungskonzept erstellen. „Wir haben gemeinsam mit der Thüringer Aufbaubank etwa neun Monate, von September 2020 bis Mai 2021, ein Haushaltssicherungskonzept erarbeitet. Darin waren rund 51 Maßnahmen aufgelistet. Im Mai 2021 wurde das Haushaltssicherungskonzept beschlossen und die Maßnahmen sind dann in den Haushaltsplan eingeflossen, der im Juni 2021 verabschiedet wurde. Seitdem geht es darum, die Maßnahmen entsprechend umzusetzen und das Konzept fortzuschreiben“ sagt Bürgermeister Dr. Gerald Slotosch im #TABinterview. Neben Einsparpotenzialen hat sich die Stadtverwaltung auch eine Investitionsstrategie auferlegt.
– Dr. Gerald Slotosch, Bürgermeister der Stadt Ruhla„Wir haben 2022 Fördermittel aus dem Programm „KlimaInvest“ erhalten, womit wir weitere 100 Leuchtpunkte entlang der Straßen auf LED-Leuchtmittel umstellen konnten. Ohne diese Maßnahmen hätten wir bei den derzeit explodierenden Energiepreisen erhebliche Mehrkosten. Was wir an dieser Stelle sparen, können wir in neue Solar- und Wärmetechnik investieren.“
Wir unterstützen Sie bei der Bedarfsanalyse, einer vorläufigen Wirtschaftlichkeitsuntersuchung oder der Einbindung von Fördermitteln.
Wir bieten Gebietskörperschaften Beratungsleistungen im Rahmen einer Aufstellung oder Fortschreibung eines Haushaltssicherungskonzepts.
Mit dem Wirtschaftlichkeitsrechner steht ein Rechenmodell zur Verfügung, um verschiedene Realisierungs- und Beschaffungsvarianten im Bereich des öffentlichen Hochbaus miteinander zu vergleichen.